Geplante Änderungen der Plastiksteuer bzw. Plastikabgabe
Seit Januar 2021 erhebt die EU eine Abgabe von 80 Cent pro Kilogramm nicht recycelter Kunststoffverpackungen. Die Mitgliedsstaaten können entscheiden, ob sie diese Kosten selbst tragen oder an die Unternehmen weitergeben, die Kunststoffverpackungen in Verkehr bringen.
Deutschland hat sich bislang dafür entschieden, die Abgabe aus dem Bundeshaushalt zu zahlen. Bei rund 1,7 Millionen Tonnen nicht recyceltem Verpackungsmüll entstehen so jährlich etwa 1,4 Milliarden Euro an Kosten, die der Bund an die EU überweist. Ab 2025 soll sich das ändern: Dann sollen die Unternehmen selbst für die Abgabe aufkommen. Die finanzielle Last wird somit von der öffentlichen Hand auf die Verursacher des Plastikmülls verlagert.
Wie genau das Gesetz in Deutschland umgesetzt wird, ist noch offen. Unklar ist, welche Produkte betroffen sein werden und ob die vollen 80 Cent pro Kilogramm weitergegeben werden. Die genaue Ausgestaltung bleibt abzuwarten.
Einführung
Seit Januar 2021 wird EU-weit eine Abgabe von 0,80 Euro pro Kilogramm auf Kunststoffverpackungen erhoben, die nicht aus recyceltem Material (Altplastik) bestehen. Ziel ist es, den Einsatz von Recyclingkunststoffen zu fördern und Verpackungsmüll zu reduzieren.
Ziel
Die Steuer soll gezielt Anreize schaffen, um Plastikabfälle zu reduzieren und gleichzeitig die Nutzung von recycelten Materialien in Verpackungen zu fördern. Damit wird ein umweltbewussteres Verhalten in der Produktion und beim Verbrauch nachhaltig unterstützt.
Abgabe
Die Abgabe wird je nach Land unterschiedlich berechnet, aber in den meisten Ländern auf den Anteil nicht recycelter Materialien (Neuware) erhoben. Recycelte Materialien (Altplastik) sind von der Besteuerung in vielen Ländern ausgenommen.
Internationale Ansätze zur Plastikbesteuerung: Ein Vergleich europäischer Regelungen
- Spanien: Dort zahlen Hersteller und Importeure von Plastik nur 45 Cent pro Kilogramm.
- Großbritannien: Die sogenannte "Plastiksteuer" (Plastic Packaging Tax, PPT) wurde im Vereinigten Königreich am 1. April 2022 eingeführt. Sie beträgt £200 pro Tonne (etwa 23 Cent pro Kilogramm) für Kunststoffverpackungen, die weniger als 30 % recyceltes Material enthalten.Diese Steuer gilt für Hersteller und Importeure, die jährlich mehr als 10 Tonnen Kunststoffverpackungen herstellen oder importieren.
- Italien: Die Einführung einer Plastiksteuer (genannt "Plastic Tax") mehrmals verschoben. Ursprünglich sollte sie bereits 2020 in Kraft treten, wurde aber aufgrund der Pandemie und anderer wirtschaftlicher Herausforderungen mehrmals aufgeschoben. Derzeit soll die Steuer im Jahr 2024 eingeführt werden.Die geplante Höhe der Steuer beträgt 45 Cent pro Kilogramm nicht recycelter Kunststoffverpackungen. Sie würde Hersteller und Importeure betreffen, die Einwegplastikverpackungen in Verkehr bringen, ähnlich wie in anderen EU-Ländern.
- Frankreich: Dort ist das Ziel, bis 2025 alle Kunststoffverpackungen recycelbar zu machen. Unternehmen werden dazu verpflichtet, ihre Verpackungen nachhaltiger zu gestalten und die Recyclingfähigkeit zu verbessern.
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